404

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Es war einmal... im 4. Stock

Wir schreiben das Jahr 1990. Der britische Physiker Tim Berners-Lee und seine Kollegen vom Schweizer Kernforschungsinstitut CERN starten ein Projekt, dass die Zukunft der Computerindustrie maßgeblich verändern wird. Über die Signalleitung des Instituts greifen die Wissenschaftler auf Dokumente anderer Rechner zu. Das Besondere und Neue daran ist, dass nun zwischen Dokumenten gezielt hin und her gesprungen werden kann: etwas, das es vorher nie gegeben hatte. Möglich machen dies die sogenannten Hyperlinks.

Jetzt können relevante Informationen miteinander verbunden werden - egal an welchem Ort sie sich befinden. In jenem Jahr entsteht das World Wide Web. Die Technik der Hyperlinks hat damals zum ersten Mal rechnerübergreifend funktioniert. Aber um all die Daten auf verschiedenen Rechnern miteinander zu verbinden, musste eine gemeinsame Schnittstelle eingerichtet werden. Die befand sich damals im vierten Stockwerk des Kernforschungsinstituts. In dem viel zu kleinen, stickigen Raum 404 wurde ein Computer, das damalige Herzstück des CERN-internen Webs, aufgestellt.

Jede Anfrage über die Signalleitung wurde über diesen Rechner geleitet. In dem engen Raum saßen drei Mitarbeiter, die die verschiedenen Anfragen bearbeiteten und die gewünschten Daten heraussuchten. Da es damals noch keine entsprechenden Programme gab, mussten die drei die Berge von Daten nach den entsprechenden Anfragen durchwühlen. Hatten sie die gewünschte Seite gefunden, schickten sie die Information zurück an den Auftraggeber. Die Nutzer merkten nun ziemlich rasch, dass dieses interne Netzwerk sehr schnell und zuverlässig funktionierte. Die Folge war: Es gab immer mehr Datenanfragen.

Mehr Datenfluss bedeutete auch eine höhere Fehlerquote. Immer häufiger gaben die oft hektisch tippenden Wissenschaftler fehlerhafte Anfragen ein. Die drei überlasteten Mitarbeiter im vierten Stock konnten nach einiger Zeit diese Fehler nicht mehr ausbügeln und schickten die Anfrage unbeantwortet zurück an den Absender. »Fehlermeldung: Daten nicht gefunden.«

Später als das Web sich zum Massenmedium entwickelte, wurde diese Begrifflichkeit einfach mit übernommen. Auch heute erscheint jedes Mal, wenn ein Browser eine falsche Anfrage an einen Server schickt, dieser Fehlercode: »404: File not found«. Und die Zahl, die erscheint und schon vielen Internet-Usern Rätsel aufgegeben hat, ist nichts anderes als die Nummer des Raumes, in dem die drei CERN-Mitarbeiter damals die Flut der Anfragen bearbeitet hatten: Der Raum Nummer 404.


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